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Artikelverzeichnisse -- Mögliche Kriterien zur Kategorisierung

Artikelverzeichnisse
Mögliche Kriterien zur Kategorisierung

Sascha Frank 1
SLS No. 080302

27.04.2008

1  Einleitung

Im ersten Teil Artikelverzeichnisse ­- Methoden zum Vergleich von Artikelverzeichnissen [1] wurde eine Möglichkeit der Bewertung der Kosten und Nutzen des Einstellen eines Artikels in ein Verzeichnis vorgestellt. Im diesem Teil widmet sich die Studie den Verzeichnissen selbst. Welche Auswirkungen kann der Aufbau des Verzeichnis besitzen? Wie wirkt sich die Struktur aus? Warum sind Rubriken wie die zehn am meisten gelesen Artikel zu diesem Thema sinnvoll? Und wie wirkt sich die Mindestwortanzahl aus?
Neben der Beantwortung dieser Fragen, werden auch Möglichkeiten der Verbesserung vorgestellt. Mit denen die Qualität und damit der beiderseitigen Nutzen für die Artikelautoren auf der einen Seite und den Betreibern der Verzeichnisse auf der anderen Seite erhöht werden könnte.

2  Aufbau der Verzeichnisse

Hierbei unterscheiden wir zwischen dem thematischen Aufbau und der Struktur des Verzeichnisses.

2.1  Thematischer Aufbau

Im Bereich thematischen Aufbau lassen sich die Artikelverzeichnisse grob in zwei Hauptformen unterscheiden. Die erste und weitaus häufigere Form sind allgemeine Verzeichnisse, die eine relativ breite Themenpalette anbieten. Sie bieten dafür ein breites Angebot an Kategorien an, zum Beispiel von Auto bis Urlaub.
Die zweite Gruppe sind Fachverzeichnisse, in diesen sind die Artikel im allgemeinen auf ein bestimmtes Thema spezialisiert. Bei der Mehrzahl der Artikelverzeichnisse handelt es sich heute um Verzeichnisse des allgemeinen Typs. Bei der Entscheidung ob nun ein Verzeichnis nur auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt ist und nur dazu passende Fachartikel aufnimmt. Oder es relativ breit aufgestellt ist, hängt zum einen von der Zielgruppe ab für die es erstellt wurde. Und in wie weit die Besucherzahlen einen Einfluss auf diese Entscheidung besitzen.

2.1.1  Fachverzeichnisse

Unter der Annahme, dass ein Bewertungssystem für die Artikel existiert, zum Beispiel durch die Leser. Dann besitzen Fachverzeichnisse den Vorteil, dass durch die Spezialisierung auf Themengebiet mit einer hören Qualität dieser Artikel zu rechnen ist. Da weniger gute Artikel durch bessere verdrängt würden. Die Konzentration auf ein Thema kann möglicherweise der Grund für eine geringe Besucherzahl sein, wenn das ausgesuchte Thema nur wenige Nutzer anspricht.

2.1.2  Allgemeine Verzeichnisse

Die allgemeinen Verzeichnisse decken in der Regel eine breite Palette an Themen ab. Dadurch kann sich die Wahrscheinlichkeit, dass dieses für Nutzer interessant ist erhöhen. Und dies kann wiederum die Besucherzahl erhöhen. Zwar führt die Vielfalt an Thema zu einem größer Kreis potentieller Nutzer, aber im Gegensatz zu den Fachverzeichnissen ist mit einer geringeren Qualität der Artikel zu rechnen, da es nicht zu Verdrängung in dem Ausmaß wie bei den Fachverzeichnissen kommen kann.

2.2  Struktur des Verzeichnis

Die Struktur der Verzeichnisse sollte möglichst flach sein, d.h. Eine geringe Verzeichnistiefe besitzen. So sollten die Kategorien direkt von der Startseite aus erreichbar sein. Und nicht in weitere Unterkategorien unterteilt sein. Im allgemeinen werden bei der Präsentation der Artikel in den Kategorien ältere Beiträge durch jüngere von der Hauptseite der Kategorie auf nachfolgende Seiten verdrängt. Der Grund hierfür ist, dass andernfalls es zu relativ langen Einträgen auf diesen Seiten kommen kann. Der Umstand des Verschiebens könnte der Indizierung durch eine Suchmaschine hinderlich sein. Eine Möglichkeit wie diese Problem gelöst werden kann ist wenn auf der Startseite des Verzeichnisses ein Link zu einer Archivseite angelegt wird. Dabei wird dann für jeden Monat eine eigene Archivseite erzeugt, auf der alle Beiträge eines Monats mit Titel und Link zum jeweilige Artikel gelistet werden. Dadurch bleiben alle bisherigen Einträgen wenn auch nur indirekt über die Startseite erreichbar. Bei der Wahl der Dateinamen der Artikelwebseiten sollte wie beim internen Link auch der Titel des Artikels benutzt werden. Wobei statische Linkadressen den dynamischen vorzuziehen sind.

3  Weitere Kriterien

Neben den rein technischen Kriterien gibt es eine Vielzahl von weiteren, die einen Einfluss darauf besitzen für welches Verzeichnis sich der Autor letztendlich entscheidet bzw. die der Betreiber eines solchen anbieten kann um die Attraktivität seines Verzeichnisses zu erhöhen.

3.1  Inhalt der Artikel

Neben der Qualität des Inhalts spielt auch die Quantität eine Rolle. Abkürzend formuliert bedeutet dies, je mehr einzigartiger Inhalt desto besser. Daher sollten sowohl der Autor als auch der Betreiber auf dieses achten. Der Autor indem er Verzeichnisse nutzt die offen ankündigen das sie den Inhalt kontrollieren. Und die Betreiber sollten auf einen einzigartigen Inhalt bestehen und dies regelmäßig kontrollieren. Hierbei kann man sich gängiger Programm aus dem Bereich des Aufspüren von Plagiaten bedienen.

3.2  Zusatzangebote

Zusätzlich zu den Archivseiten sollte man auf Angebote wie eine Liste der besten beziehungsweise der am häufigsten gelesen Artikeln achten. Diese sind wie eine Liste mit den neusten Artikel inzwischen weit verbreitet. Weiter ist es vorteilhaft wenn im Umfeld der Artikel eine einfache Möglichkeit der Verlinkung dieser existiert. Wodurch der Artikel gestärkt werden kann und damit der erwartete Effekt sich verstärken kann.

3.3  Mindestwortzahl

Die Anzahl der Wörter eines Artikels ist nur bedingt als Maßstab für die Qualität nutzbar. Da es dazu führen könnte, dass bereits bestehende Artikel durch Hinzufügen von allgemein Phrasen und inhaltslose Füllwörter auf die geforderte Mindestwortzahl erweitert werden. Wodurch zwar dann die Minimum Wortmenge erfüllt wird, aber die Qualität des Gesamtartikels zumindest nicht verbessert wird. Um eine Mindestzahl an Wörtern kommt man nicht umhin, aber diese sollte auf einem relativ geringen Niveau beginnen. Es gibt die Möglichkeit durch ein Modell mit Stufen die Anzahl der Links die innerhalb eines Artikels gesetzt werden dürfen festzulegen.
Anzahl der Wörter Anzahl der Links
100 - 249 1
250 - 499 2
500 -       3
Beispielsweise sei die geforderte Mindestwortanzahl 100 Wörter pro Artikel, und in einem solchen Artikel darf ein Link gesetzt werden. Dann könnte ab einer Anzahl von 250 Wörtern ein weiterer Link gesetzt werden und bei Artikeln mit mehr als 500 Wörtern ein dritter Link. Bei der Wahl der Stufen ist darauf zu achten den Abstand groß genug zu wählen, da es ansonsten nur zur Bildung von Worthülsen kommt. So ist es im Beispiel einfacher zwei Artikel mit der Mindestwortzahl zu produzieren und dadurch zwei Links zu erhalten, als einen 100 Wort Artikel auf 250 Wörter zu erweitern um die zwei Links zu erhalten. Ebenso wäre es bei der nächsten Stufe einfacher zwei kleinere Artikel einzureichen als einen größeren extra zu erarbeiten. Dieses Modell wäre sowohl für die Autoren wie auch die Betreiber vorteilhaft. Da die Autoren nicht mehr so gezwungen auf die Wortzahl hinarbeiten müssen. Und aus der Sicht der Betreiber sinkt der Anteil der Fülltexte innerhalb der Artikel wodurch sich die Qualität der Artikel erhöhen könnte.

4  Fazit

Wie auch bei den Webkatalogen ist die Variation der angeboten Artikelverzeichnisse zu groß, so daß es nur eine geringe Anzahl an Kriterien gibt die auf alle bzw. die meisten anwendbar sind. Beispielsweise sei hier die Unterscheidung zwischen Fachverzeichnis und Allgemeinen genannt. Oder die Mindestwortzahl pro Artikel, die wie sich gezeigt hat, nur bedingt zur Beurteilung herangezogen werden kann. Es bleibt abzuwarten, welche Kombination zum optimalen Verzeichnis für Autoren und Betreiber führt.

References

[1]
FRANK, S.: Artikelverzeichnisse - Methoden zum Vergleich von Artikelverzeichnissen  Version: 2008. - [Online; Stand 18. April 2008]

Footnotes:

1Sascha Frank: E-mail:frank@faw.uni-freiburg.de
2Da die Texte der SL-Serie nicht in Stein gemeißelt sind, sind Änderung möglich bzw. ggf. nötig. Alle Rechte vorbehalten. Comments are welcome.


File translated from TEX by TTH, version 3.70.
On 27 Apr 2008, 14:33.