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Corvus von der Aue
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Corvus von der Aue wächst als Sohn des Schamanen „Werner der Löwe“ und der Kräuterfrau Gabriele in bescheidenem Wohlstand in Waldrohrbach, im Herzen der gesegneten Aue auf. Schon früh entdeckt er seine Liebe zur Natur und seine Fähigkeit, Dinge wahrzunehmen, die anderen verborgen bleiben, und so verwendet er viel Zeit darauf, alleine durch die Wiesen und Wälder der Aue zu streifen, mit Tieren und Pflanzen zu sprechen und all die Wunder zu sehen und zu erfahren, die Natur und die Schöpfung hervorgebracht haben.
Kurz vor seinem elften Geburtstag graben die unter dem Hahnenstein lebenden Kobolde vom Clan der Zinnentreffer einen Stollen bis in den elterlichen Garten und nützen diesen fortan, mit Zustimmung Werners des Löwen, als Verbindung zum Weiler Waldrohrbach. Doch auch der junge Corvus nützt diesen Weg gerne und baut mit der Zeit eine innige Beziehung zum Clan der Zinnentreffer-Kobolde auf. In den folgenden Jahren trifft man ihn nicht selten mit Carl Wurfarm Zinnentreffer, der mehr ein Bruder denn ein Freund für ihn war, und so scheint es auch nicht weiter verwunderlich, dass Corvus von der Aue noch heute, wenn er mit den Zinnentreffern unterwegs ist eine oftmals verblüffende, ja manchmal gar schelmenhafte Art zu Tage trägt...
In diesen sorglosen Jahren seiner Jugend lernt er neben vielen andern auch das Kräuterweib Elara vom Wald und den reisenden Mercutio kennen, als der Finder in der Aue bekannt, die er von nun an zu seinen engsten Freunden zählt. Auch zu Festus dem Barmherzigen, den er am Rande der Aue kennenlernt, baut er eine innige Freundschaft auf, was manchen bis in den heutigen Tag hinein verwirren mag, da Festus, ganz auenuntypisch, dem Chaos geneigt ist. Aber es stund uns noch nie an, die verschlungenen Pfade des Schicksal durchschauen zu können...
Zwar hängt Corvus von der Aue sehr an seiner Heimat, seiner Familie und seinen Freunden, doch treibt ihn sein Wissensdurst immer weiter von zu Hause weg. Mit vollendetem achtzehnten Lebensjahr verlässt er schließlich das elterliche Anwesen und wandert von nun an ziellos umher, getragen vom Wind und getrieben von der Lust, mehr über das Mysterium des Lebens zu lernen. Nach einigen wenigen Jahren der Wanderschaft, die ihn tief in den alten Wald und ins Reich der Elben geführt hat, traf er schließlich bei einem kurzen Aufenthalt im elterlichen Hof den Druiden Balduin, dem er fortan als Schüler folgte. In kurzer Zeit lernte er von seinem neuen Meister viel über die alten Weisheiten und Geschichten, das Wesen des Lebens und die Kunst der Magie.
Vieles, ja alles deutete daraufhin, dass er, wie sein Meister Balduin der Wanderer, ein Druide werde, bis zu jenem Mitsommer, als er den schicksalvollen Traum träumte, in dem er Seit an Seit mit seinem Bruder Carl Wurfarm gegen eine dunkle Macht kämpfte, die die Aue, seine geliebte Heimat, in ihrer Existenz bedroht. Über den Traum unterrichtet riet Balduin ihm, die Ausbildung erst einmal Ruhen zu lassen und in die Heimat zurückzukehren, dort umgehend „Schrumpf“, den Drachen der Aue aufzusuchen und um Rat zu fragen. Zum Abschied schenkte Balduin seinem Schüler den Stein der Luthénin, auf das das alte Licht der Luthénin von nun an seinen Weg erleuchten möge.
Kaum zurück in der Heimat erfuhr er, dass bereits seit einigen Jahren nun schon die Aue Gerüchte erreichen die besagen, dass eine große Bedrohung von Westen näher rückt. Zwar wusste niemand genaueres zu berichten, nur dass es sich um einen dunklen Nebel, ein allesverschlingendes „Nichts“ handelt, vor dem sogar die Orks in wilder Panik fliehen...
Auch, oder wohl besser in erster Linie, hat sich der Drache mit der Angelegenheit beschäftigt, die viele Auenbewohner nicht ernst nehmen oder wahr haben wollten. Die Sorge und Anspannung machte sich denn auch bei der großen Versammlung bemerkbar und so waren wohl nur die Wenigsten überrascht, als der Drache mitteilte, dass er nach Norden zum Feste der Drachen reisen wolle, um mehr über diese Bedrohung zu erfahren. Die Versammlung beschloss, ihm eine Gesandtschaft aus Bewohnern und Freunden der Aue zur Seite zu stellen. So reisten denn mit dem Drachen Corvus von der Aue, der zuvor in der Nachfolge seines Vater Werner dem Löwen in den Hohen Rat gewählt wurde, und Elara vom Wald, begleitet von ihren Freunden Festus dem Barmherzigen und Mercutio dem Finder zum Feste der Drachen. Auf dem Weg dorthin schloss sich ihnen der Knecht Mano an, nachdem ihm die Gesandtschaft zuvor das Leben gerettet hatte.
Alles verlief friedlich, wenn auch nur wenig Neues über die Bedrohung im Westen zu erfahren war, bis der Drache, bzw. das steinerne Artefakt desselben, in der letzten Nacht des Festes unbemerkt verschwand und nicht mehr gesehen ward. Die Gefährten der Gesandtschaft mussten schließlich nach Wochen der erfolglosen Suche unverrichteter Dinge und niedergeschlagen mit dieser schrecklichen Nachricht in die Aue zurückkehren. Kaum waren sie jedoch zurück, tauchte eines Nachts, wie aus dem Nichts, der Schädel wieder an seinem Platz auf dem Hahnenstein auf, wenn auch sichtbar gezeichnet und verändert. Die meisten Bewohner waren beruhigt, bis beim folgenden Auentreffen das Unfassbare geschah...
Hier trug es sich nämlich zu, dass zum ersten Mal seit Menschen gedenken der Drache nicht erschien um über die Versammlung zu wachen, wie er es seit jeher getan hatte. Die Versammlung wurde denn trotzdem durchgeführt und man beschloss das Ratsmitglied Corvus von der Aue zu beauftragen, alles zusammenzutragen, was er erfahren konnte.
So machte dieser sich denn, begleitet von seinem alten Gefährten Festus und dem Elbenkrieger Lethanon nach den großen Reichen im Süden auf, um dort in den alten Bibliotheken nach Hinweisen zu suchen. Unterwegs trug sich in der Taverne „Zum Roten Bären“ jene Geschichte um den Markgrafen Lüdovik zu, die an anderer Stelle als „Die Mähr um´s Unheil“ nachzulesen ist. Zwar kehrte die Gesandtschaft, durch dieses Abenteuer von ihrem eigentlichen Ziel abgehalten, ohne neue Erkenntnisse in die Aue zurück, aber dafür waren viele neue Freunde gewonnen, von denen sich einige, wie Lüdovik von Hirschbühl oder Fynnighan vom Wald fest in der Aue niederließen.
Die noch verbleibenden Monde bis zum nächsten Auentreffen nutze Corvus von der Aue, um mit seinem neuen Freund Fynnighan zu den Gestaden Mythodea zu reisen, stets auf der Suche nach Erklärungen für die mysteriösen und bedrohlichen Geschehnisse. Was ihnen dort wiederfuhr ist nachzulesen in den Reiseberichten, dem Codex Lascifus.
Es war offensichtlich, dass sich durch diese bedrohlichen Entwicklungen einiges veränderte in der Aue. An vielen Stellen sah man Menschen und Elben, die sich für schlechtere Zeiten, oder gar für den Kampf rüsten, man traf Gruppen die zusammenstanden und berieten was zu tun sei und immer öfter auch stieß man auf Fremde, die die Aue bereisten oder ihr gar ihre Dienste anboten. Und allen war bekannt, dass die Zinnentrefferkobolde wieder an einem ihrer legendären Katapulte bauen und man fragt sich, wozu dieses Gerät gebraucht werden soll.
Als denn dann beim vergangenen Auentreffen der Drache wieder nicht erschien und Corvus von der Aue und die anderen Ratsmitglieder zwar neue Freunde, aber keine neuen Hinweise mitbringen konnten, war auch dem letzten klar, dass es sich um eine wahrhaft ernste Angelegenheit handelte. Es wurde viele Tage und Nächte lange beratschlagt und letztlich einigte man sich darauf, den Hohen Rat der Aue zu beauftragen, dm Corvus von der Aue angehörte, binnen Jahresfrist zuverlässige und treue Gefährten für eine Gesandtschaft um sich zu sammeln, um zum nächsten Fest der Drachen zu reisen, und direkt dort nach den Gründen für diese mysteriösen Vorgänge zu suchen. Es wurde denn auch beschlossen, sich für die nächste Gesandtschaft besser zu rüsten und vorzubereiten, bringt die Angelegenheit doch viel Ungewisses mit sich...