Karrieren-I
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Grundlagen Top
Die Beschäftigungverhältnisse in Deutschland sind eher langfristig.
Bei Männer ist es nicht ungewöhnlich das sie 20 Jahre oder mehr bei einem
Arbeitgeber beschäftigt sind.
- Konsequenzen für die Personalpolitik:
- Das Aus- und Weiterbildungsbudget ist in Deutschland hoch.
- Personalentwicklung ist wichtig.
- Fortbildung ist mehr verhaltensorientiert als fachlich angelegt.
- Rahmenbedigungen von denen im folgenden ausgegangen wird:
- Die Anzahl der maximal möglichen Beförderungen (Hierarchie) ist gegeben.
- Freie Positionen werden unmittelbar wieder besetzt (keine Vakanz).
- Es gibt keine Bevorzugung von internen Kanidaten gegenüber externen.
- Die Beförderungskrieterien stehen fest.
- Personalpolitik ist ein 2 stufiges Spiel:
- auf der 1. Stufe legt der Arbeitgeber die Regeln für die Karriere fest
- auf der 2. Stufe passen sich die Arbeitnehmer an die Regel an
- Personalpolitik beginnt
- vor dem eigentlichem Beschäftigungsverhältniss, und
- wirkt nicht nur intern, sondern auch extern auf den Arbeitsmarkt
Moral Hazard Top
Zu Beginn eines Beschäftigungsverhältnisses gibt es auf beiden
Seiten Unsicherheit über Qualitätsmerkmale des anderen.
- Arbeitgeber
- Qualität(en) des Arbeitnehmers
- hohe Human Kapital Investition (HKI)
- mögliche Fluktuation
- Arbeitnehmer
- Vertrauenswürdigkeit der Zusagen des Arbeitgebers
- Arbeitsbedingungen bzw. Klima
In der frühen Erwerbsphase ist ein häufiger Arbeitsplatzwechsel
(job-hopping) normal vgl. Matchingproblem. Sowohl aus Sicht des Arbeitnehmers wie auch aus der Sicht des Arbeitgebers.
Da alle in der Eintrittskohorte die selbe Tests bzw. Qualitätsmerkmale
erfüllt haben, herrscht eine quasi Homogenität. Aus der Sicht des Arbeitgebers besitzt die Eintrittskohorte eine einheitliche Wahrscheinlichkeitsverteilung. Daher sind Informationen in der frühen Phase wichtig.
qi q1 = q2 = ... = qn = q
mit unterstrichen Q = niedrige
Qualität und überstriechenem Q = hohe Qualität
Durch eine Reihe von Test z.B. in Form von regelmäßigen Überprüfungen
kommt es zu einer Verschiebung der Wahrscheinlichkeitsmasse, wobei die ersten
Test mehr Auswirkung wie die letzten Test besitzen.
Anreizsysteme sind am Anfang eher unwichtig, es wird freiwillig
zu viel am Anfang gearbeitet (s.a. Rattenrennen).
Signalisierungseffekte Top
- Wie der Arbeitnehmer seine Qualität zeigen kann:
- Erwerb von Zertifikaten
- Kosten für Zertifikate sind für Gute geringer als für schlechte
- Aber nur Qualitäts und keine Produktivitätsaussage, Signaleffekt
- Wie der Arbeitgeber die Qualität des Arbeitnehmers aufdecken kann
- Probezeit, liefert zusätzliche Informationen über den Arbeitnehmer
- Arbeitsbereitschaft, Teamfähigkeit
Aber was ist mit anderen Merkmalen, wie z.B. der geplanten Verweildauer im
Betrieb? Eine Möglichkeit zu testen ob der Arbeitnehmer, die Stelle auf
Dauer besetzen will, ist Lazards Lohnpfand Modell.
Wählt der Bewerber die Lohnverlaufskurve WII deutet das daraufhin, daß
er längere Zeit in Betrieb bleiben will. Wobei hier die Möglichkeit
eines opportunistischen Arbeitgebers nicht berücksichtigt wird.
Frühstartereffekt Top
- In Japan wird das erstmal nach 8 Jahren Tests befördert.
- Es werden 4 bis 5 % der Kohorte befördert.
- Die anderen werden (wenn überhaupt) erst in den folgenden Jahren befördert.
- Sehr regides Beförderungssystem
- Später Beförderte bleiben immer zurück
Wie lassen sich Manipulationen bei den Beurteilungen verhindern,
leistungsfähige Beurteilungssysteme sind mit Kosten verbunden.
- Jobrotation
- mehrere Beurteiler
- die Beurteiler selbst beurteilen
- interne Beurteilung durch die Kohorte selbst.
Rattenrennen Top
Zu Beginn kommt es zu einem erhöhten Arbeitseinsatz der
jungen Arbeitnehmer, da sie wissen das sie in dieser Phase beobachtet werden.
- relative Vergleiche, mehr Arbeitseinsatz führt zu einer besseren Platzierung
- Dadurch entsteht ein hoher Arbeitsanreiz
- langfristig besser Chancen
Aber wenn sich die Arbeitnehmer gegenseitig beobachten können:
- Wenn alle mehr arbeiten, bleibt der relative Vergleich gleich.
- Es entstehen zusätzliche Kosten in Form von Arbeitsleid
- aber es gibt keinen zusätzlichen Gewinn.
- Es geht bis zu ineffizient hohen Arbeitseinsatz
Um einen relativen Vergleich zu gewinnen gibt es zwei Möglichkeiten
- Rattenrennen
- Sabotage der anderen
Konsequenzen für Personalpolitik
- Lohndifferenz zwischen Gewinner und Verlierer verringern
- Stauchung der Lohnstruktur
Sperrklinkeneffekt (Rachet effect) Top
- Beobachtungen zu Beginn
- Am Anfang des Beschäftigungsverhältnisses, ist der
optimalen Arbeitseinsatz nicht bekannt.
- Die frühen Beobachtungen werden zur Norm.
- Hohe Anstrengungen zu Beginn zu einer hohen Norm auf Dauer.
- Anders verhält es sich, wenn Beobachtungen zum Auffinden einer Norm betrieben werden
- Die Arbeitnehmer werden ihrer Arbeitsleistung zurücknehmen
Möglichkeiten zum Verhindern
- Selbstbindung, Schätzung des eigenen Arbeitseinsatz, durch den Arbeitnehmer im voraus.
- Statischtische Experimente durch den Arbeitgeber
- Hohe Versetzungsintensität (Jobrotation)
- bei vielen Arbeitnehmer durchschnittliche Arbeitsleistung beobachten
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Sascha Frank
Last modified: Thu Oct 19 14:45:54 MEST 2006