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Dwalin Eisenfaust
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100 Jahre sind es jetzt nunmehr her, dass Lorin Steinfaust auf wundersame und schmerzfreie Weise dem kleinen Dwalin in den Bergen des Landes Herbereron das Leben schenkte. Der kleine Dwalin schien nach der Geburt ungewöhnlich zufrieden und sein Vater Lár glaubte sogar ein kleines Lächeln in seines Sprösslings' Gesicht entdeckt zu haben. Nach dem ersten reichlichen Muttermilchsmahl (und der Tisch war wahrlich gut gedeckt bei Lorin) schlief der Kleine an die 20 Stunden am Stück. "Sowas habe ich ja noch nicht erlebt" meint die Tante Parin, die bei der Geburt geholfen hat. Sie rückt die Zöpfchen in ihrem Bart zurecht. "Lorin, ich sage Dir, dieser Zwergenknilch ist was Besonderes!"... Diese Aussage hat sich bis heute nicht bewahrheitet.
Früh fing Dwalin an zu schmieden, doch der Hammer flog mehr durch die Lüfte, als daß er den gezielten Schlag auf den Amboss landete. Nach unzähligen Bemühungen und gebrochenen Hämmern kam Dwalin zu dem Entschluss, seiner Leidenschaft entgegenzukommen und die Kunst des Brauens, sei es die des Bieres oder sei es die des Mets, bei seinem Großvater Thoram in dessen Brauerei in Trollsbann zu erlernen. Dort arbeitete er lange Jahre bis ein verwandter Clan aus dem Land hinter den sieben Bergen (*g*) um die Hilfe der Bergzwerge bat, die eingefallenen Echsenmenschen zu vertreiben. Als Dwalin und viele der Anderen nach einer langen Zeit zurückkehrten fand er die Brauerei nur noch als Trümmerhaufen... abgebrannt bis auf die Grundmauern! Nun sollte ihn die Fügung zur Aue führen: Gebrochen, perspektivlos und richtig schlecht gelaunt lief Dwalin durch den Wald und ließ seine Wut mit Fußtritten an den Bäumen, den Sträuchern und den Kräutern aus. Während die Bäume dies nicht zu interessieren schien, flogen die entwurzelten Kräuter in hohem Bogen durch die Lüfte. "He! Das war eine Anthemis Arvensis! Wie kann man nur so bedingungslos durch den Wald marschieren? Ihr seid wahrlich ein Rüpel!". Dwalin drehte sich erschrocken um und erblickte eine in Grün gekleidete Menschenfrau, die er wohl in seinem selbstmitleidigen Getrotte übersehen haben muss. Aber das war ihm auch recht, sollen nicht die Pflanzen leiden, so soll sie es... was fällt ihr ein ihn so zu erschrecken... und er stritt sich mit ihr, wie er es lebtags noch nicht getan hatte. "Blöde Schnepfe!"... "ignoranter Gnom"...
So kam man ins Gespräch und nach einer ganzen Weile kippte die Unterhaltung ins Gegenteil und man verstand sich auf einmal prächtig. Elara, so hieß die, eben noch mit "blöde Schnepfe" betitelte Menschenfrau, erzählte unter anderem von ihrer Heimat der Aue, einem besonders fruchtbaren Land mit einem friedliebenden, bunt gemischten Volke. Es ging nicht lange, da war Dwalin klar, dass dies nun sein weiterer Lebensweg darstellt: Die Brauerei in der fruchtbaren Aue, mit dem kräftigen Malz und den emsigen Honigbienen! Doch diese Entscheidung hing nur zum Teil mit der Fruchtbarkeit der Aue zusammen. Dwalin war sichtlich angetan von der schönen Elara!