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Herovik
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Es war eine stille Nacht in der Maurinmark, nach einem verregneten Tag, als der kleine Herovik das Licht der Welt erblickte. Die Mutter war eine einfache Frau und als sie Herovik in dieser stillen Sommernacht alleine in einem kleinen Haus zu Welt brachte, ging der Vater fleißig seinem Beruf nach, welcher wahrlich eigenartig ward. Herovik jedoch sollte noch großen Nutzen aus des Vaters Taten ziehen.
Merovik, sein Vater hatte schon einige Jahre vor seiner Geburt seinen Ehemaligen Beruf als einfacher Gladiator aufgegeben um sich einem weitaus lukrativeren Geschäft zu widmen: Der Monsterjagd! Er hatte eine Hand voll erfahrener Söldner und Freunde aus dem Gladiatorengeschäft um sich gesammelt, um mit diesen Orktötern, Ogerspaltern und Gobblinenthauptern auf Anfrage für eine horrende Summe den Markgrafen und Herrschern des Reiches Dundan der Monster zu entledigen.
Und so geschah es, dass Merovik beim ersten Atemzug seines Sohnes in den entlegenen Sümpfen der Sedanmark gerade einer Hydra den letzten ihrer fünf Kopfe abschlug.
Die ersten Lebensjahre verbrachte Herovik in einfachen Verhältnissen. Der Vater war nun selten zu Hause so dass er weder den ersten Satz noch die ersten Schritte seines Sohnes mitbekam. Die fürsorgliche Erziehung der Mutter in den jungen Jahren Heroviks brachten ihm die Tugenden der Vernunft, der Treue und des Benehmens. Sein Leben änderte sich jedoch entscheidend in seinem 11. Lebensjahr, nach dem glorreichen Sieg Meroviks über den mächtigen und gefürchteten Lindwurm Orvak in der Medamark. Von tiefer Dankbarkeit erfüllt vermachte ihm der Markgraf Finjavik ein ansehnliches Landgut nahe der Burg Kaspenfels. Merovik nun wohl am Höhepunkt seiner Karriere angelangt beschloss mit seiner Familie in das Landgut zu ziehen und sich zur Ruhe zu setzen. Außerdem bot Finjavik dem Sohn Herovik den Dienst als Stallburschen unter dem bekanntesten Ritter des Reiches, Sir Serovik, an. In den wenigen Stunden die Herovik nun noch zu Hause verbrachte bekam er nun die starke Hand seines Vaters in der Erziehung zu spüren. Merovik lehrte ihm die Kunst des Kampfes den Ergeiz in seinem Handeln und die Loyalität in seiner Verpflichtung. Durch die Mutter geprägt behielt er jedoch stets den Willen zu einem friedlichen Dasein und dem überlegten Handeln bei. Häufig versuchte er Konfrontationen durch eine retorische Lösung zu umgehen und vermied es bei Kräftemessen seine Kampfkunst unter Beweis zu stellen.
Durch seine Dienste als Stallbursche am Hofe lernte Herovik bald schon den etwas jüngeren Sohn des Markgrafen kennen, Lüdovik von Hirschbühl. Von der ersten Stunde an verstand es Herovik aufs Beste mit dem etwas komplizierten Jungen umzugehen.
Aus der Bekanntschaft der ersten Stunde wurde mit den Jahren eine große Freundschaft. Sicherlich war dieser Umstand vorteilhaft bei der Entscheidung Finjaviks, Herovik eine Garnison zuzuteilen.
Jedoch warf der Markgraf nicht zuletzt durch den Ehrgeiz des jungen Heroviks, seine Vernunft und die Gabe mit Menschen umzugehen, nicht zu vergessen den Ruf des Vaters Merovik, sein Auge auf den Freund Lüdoviks.
Aus diesem Grunde kam Heroviks Garnison , bei der Widerwehr der Marken die Rolle als Aufklärungstrupp zuteil, einer legendären Schlacht die einen vernichtenden Schlag gegen die Westmächte vorsah. Während Heroviks Garnison an einem unbedeutenden Grenzposten eine kleine Horde Eindringlinge Niederschlug erreichte ihn die Nachricht das Finjavik mit seiner Gefolgschaft in eine Falle gelockt worden war und als Herovik zur Hilfe kam, konnten sie zwar die Westmächte zerschlagen jedoch mußte Finjavik schwer verletzt in die Burg Kaspenfels zurückkehren. Sein Leben hatte dieser jedoch in der Tat Herovik zu verdanken da dieser den Tod bringenden Stoß vereitelte indem er durch einen verzweifelten Steinwurf die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zog.
Finjavik erlag kurze Zeit darauf den Verletzungen und Lüdovik trat ihm zarten alter von 16 Jahren die Herrschaftsfolge an.
Da sich Herovik durch sein Heldenhaftes Ablenkungsmanöver bei der Widerwehr der Marken durchaus verdient gemacht hatte, fiel es Lüdovik nicht schwer die Ernennung Heroviks zum Heeresführer der Medamark zu rechtfertigen. Dies allerdings sollte in den folgenden Jahren alles andere als eine leichte Aufgabe werden...
Lüdovik war alles andere als ein begnadeter Herrscher und während dieser in den Tag hinein lebte ward es Heroviks schwerste Aufgabe die Loyalität des Herres zu ihrem Herrscher aufrecht zu erhalten. Hinzu kam die Unruhen im Volke zu beschwichtigen. Seine Stellung als Herresführer und rechte Hand Lüdoviks war jedoch zum scheitern verurteilt. Wegen seines jugendlichen Alters und seiner Unerfahrenheit konnte er dieser Entwicklung keinen Einhalt gebieten. Auch sein bemühen Lüdovik zur Vernunft zu bringen und seinen ständigen Mahnungen zum trotz, begab sich der Markgraf auf ein Abenteuer und beauftragte den jungen Herresführer ihn während dieser Zeit als Truchses zu vertreten. Mit dieser Wendung war dem Heer nun jeglicher Grund zur Loyalität genommen und als erneutes einfallen der Westmächte stattfand drängte das Volk in den Straßen und sympatisierte mit dem meuternden Teil des Heeres.
Zwar hatte der tapfere Herovik sein bestes gegeben um der Lage Herr zu werden, doch das Heer war sich uneins und eine Vielzahl der Stimmen forderten bereits einen neuen, starken Herrscher wie Finjavik, der die Westmächte in ihrer Schranken weißen konnte.Auch Lüdoviks Rückkehr sorgte keineswegs für eine Entspannung der Lage. Der Umstand dass seit der Rückkehr des Markgrafen auch noch des öfteren ein gar schreckliches Wesen in der Burg sein Unwesen trieb, war der Moral der treuen Mannen selbstverständlich alles andere als zuträglich, und so kam es dass einen Monat nach der unangenehmen Ankunft des Markgrafens, das Volk begleitet von einem Teil des Heeres die Burg Kaspenfels stürmten, um den Grafen abzusetzen. Nach kurzem Widerstand öffneten die eigenen Mannen die Tore obgleich Lüdovik bereits durch einen unterirdischen Geheimgang geflohen war. Herovik der am Beginn des Geheimganges mit den Worten: „ Ich werde sie aufhalten“ zurückgeblieben war, war bereit sein Leben für die Flucht Lüdoviks zu lassen. Schließlich untelag er jedoch der Überzahl der Gegner und aufgrund des großen Respektes gegenüber Heroviks, nahmen sie ihn Gefangen, behandelten ihn jedoch würdig. Nach zwei Wochen Kerkerschmach gelang es ihm durch seine retorischen Künste den Wärter mit eine Geringe Summe Taler zu bestechen und seinem Verließ zu entkommen. Seinen Vermutungen folgend suchte er das verlassene Schloss Hirschengrund auf, welches der frührer Herschaftssitz der Familie Hirschbühl ward. Seinen Erwartungen gemäß fand er eine Nachricht Lüdoviks die er in der Hoffnung geschrieben hatte dass sein Freund Herovik den Ansturm der Gegner überleben würde. Er belud den Dienstbotenkarren mit den wichtigsten Habseligkeiten seines Herren und machte sich zur Stadt Tarlan auf um schließlich auf abenteuerlichen Umwegen, vom Wirt der Taverne zum Roten Bären, zu erfahren, dass sich Lüdovik in die Aue begeben hatte, einem Landstrich östlich des Reiches Dundan. Das Ziel war nun nah und wenige Wochen darauf erreichte er die Aue woraufhin ein freudiges wiedersehen stattfand...
Die folgenden Ereignisse sind in der Biographie Lüdoviks nachzulesen
Die Suche nach Lüdovik kommt noch...