<< Ingrimisch | << Gesandtschaft der Aue >> | Lethanon >> |
Karl Wurfarm Zinnentreffer
![]() |
|
Ursprünglich stammen die Fehen aus dem Feenland. Man ordnet sie aber den Kobolden zu, da sie für Feen eigentlich zu groß sind, keine Wünsche erfüllen (außer ihre eigenen) und nicht gerade zu einer attraktiven Gattung gehören. Sie selber finden es gut, als Kobolde bezeichnet zu werden, da sie die Bewohner des Feenlandes nicht leiden können. Sie leben nicht mehr im Feenland, aus dem sie wegen schlechten Benehmens rausgeworfen wurden. Gerüchte, sie wären deshalb ausgewiesen worden, da sie mittags um zwei schon betrunken waren und sie alles treten und beschimpfen, was sie nicht trinken, rauchen oder essen können, streiten sie natürlich heftigst ab.
Nach ihrem Rauswurf, oder wie sie selber sagen (falls sie nicht zu breit sind und nicht mehr reden können): "Der Flucht aus dem Joch der Unterdrückung der Feenkönigin" verteilten sich die Fehen über die ganze Welt. Sie sind in Clans strukturiert und haben nur Kontakt zu wenigen ausgewählten Menschen. Nun, das mit den ausgewählten erzählen die Geschichtenerzähler der Fehen den Fehenkindern, die Menschen sagen eher: "Lass mich bloß mit den stinkenden, saufenden und nervigen Gesocks in Ruhe!"
Religion:
Die Fehen sind der Meinung sie sind schon tot. Diese Meinung basiert auf folgender Logik: Im Feenland waren ihnen alle die schönen Dinge (also nicht jugendfreien Dinge) verboten, während sie sich nun alles erlauben können. Folglich muss dies hier das Paradies sein und sie befinden sich also im Leben nach dem Tod. Stirbt einer der Fehen in dieser Welt, so glauben die Kobolde, dass er in das Land der Lebenden zurückgekehrt ist und wenn er dort ein "anständiges" Leben führt wird er nach seinem Tod dort hier im Paradies wiedergeboren. Sicherlich birgt diese Argumentation einige Lücken, aber versuchen sie das doch mal einem Kobold zu erklären, während dieser sie in die Nase beißt.
Charakter:
Da die Fehen überzeugt sind, dass sie schon tot sind, haben sie keinerlei Angst vor dem Sterben und trauern auch nicht um "verstorbene" Angehörige. Dies führt zu peinlichen Situationen bei Geiselnahmen oder Entführungen. Weiterhin sind sie jähzornig, immun gegen konstruktive Kritik und sie akzeptieren keinen weltlichen Herrscher. Gegen religiöse Institutionen haben sie nichts, können damit aber auch nichts anfangen. Bis auf wenige Ausnahmen (siehe später Paipa) sind die Kobolde philosophischen und intellektuellen Themen oder eigentlich Bildung im Allgemeinen gegenüber sehr skeptisch eingestellt, bzw. unter einer hochgeistigen Diskussion versteht der durchschnittliche Kobold einen hochprozentigen Schnaps zu trinken. Die fehlende Bildung wird durch handwerkliches Geschick und penetranten Ehrgeiz ersetzt.
Die Clanstruktur:
Die unumstrittene und vergötterte Chefin eines Clans ist die Kelda. Sie ist nicht nur im übertragenen Sinne die Mutter für alle. Die Kelda bringt 7-10, fast ausschließlich männliche, Kinder bei einer Geburt zur Welt, in ihrem "Leben" können das bis zu 200 werden. Die Kobolde sind bei ihrer Geburt extrem klein (5-7 cm), wachsen aber verdammt schnell. Selbstverständlich ist die Kelda in ihrem Amt auf "Lebenszeit". Gebärt die Kelda eine Tochter, was jeder Kelda eigentlich nur einmal im Leben passiert, muss diese, sobald sie erwachsen ist, mit einigen ihrer Brüder den Clan verlassen. Sie begibt sich auf die Suche nach einem neuen Clan, der keine Kelda mehr hat. Sobald sie einen solchen Clan gefunden hat, wird sie zu der neuen Kelda. Sie erwählt ein Clan-Mitglied zu ihrem Mann, dem sogenannten "Großen Mann" und sorgt dann dafür, dass der Clan weiter besteht. Um zum "Großen Mann" erwählt zu werden, muss ein Kobold meistens eine beeindruckende Tat vollbringen. Verlässt eine Kelda diese Welt, wartet der Clan auf die nächste. Sollte der ganz seltene Fall eintreten, dass eine Kelda keinen freien Clan findet, kann sie mit einem Auserwählten einen neuen Clan gründen.
Ganz wenige (pro Clan ca. 3-6) der Kobolde haben lyrische Fähigkeiten. Hat ein Kobold diese Eigenschaften, kann er zu einem Paipa werden. Ein Paipa ist ein Musiker und Dichter, er sorgt für die Musik bei Festen, schreibt die Clan-Geschichten auf, lehrt die Kobold-kinder und rezitiert "wirklich gute" Gedichte. Eigentlich dichtet nämlich jeder Kobold gern, "wirklich gute" Gedichte zeichnen sich aber dadurch aus, dass Zuhörer (sofern sie keine Kobolde sind) nach kurzer Zeit schreiend den Raum verlassen. Einen Paipa mit viel Geduld benötigt eigentlich jeder Clan, denn im fortgeschrittenen Handwerk müssen viele Dinge niedergeschrieben werden und so ist es unerlässlich, dass einige der "normalen" Kobolde lesen und schreiben lernen.
Jeder Clan ist auf ein bestimmtes Handwerk spezialisiert. Je nach Art des Handwerks gibt es natürlich unterschiedliche gesellschaftliche Stufen, die der Kobold in seinem Leben erreichen kann. Die höchste Stufe ist fast immer der "Meister", eine sehr angesehene Position bei den Kobolden, da sie nur durch wirklich außergewöhnliche Leistungen zu erreichen ist. Spricht ein Kobold eine menschliche Person mit "Meister" an, drückt er seine Verehrung und seine Dienstbereitschaft aus.
Die Zinnentreffer:
Der Zinnentreffer-Clan wurde vor 5 Generationen von der Kelda Scapalia und dem Großen Mann Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus Zinnentreffer gegründet. Scapalia fand auf ihrer Suche keinen freien Clan, dafür Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus und sie beschlossen gemeinsam einen neuen Clan zu gründen. Hierzu benötigten sie einen geeigneten Ort und eine große Tat, damit alle Traditionen erfüllt wurden. Sie kamen in das Land der Aue, welches damals von den Raubrittern der Burg Hohenheim stark belästigt wurde. Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus hatte ein unvergleichliches Talent im Bauen von Belagerungsgeräten und so bot er den Bewohnern der Aue seine Hilfe an, den Raubrittern eine Lehre zu erteilen. Es gibt verschiedenste Versionen von der Schlacht um die Burg Hohenheim, die Zinnentreffer lehren die folgende:
Nach mehreren Tagen Belagerung verlor Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus die Geduld, da die Belagerten einfach nicht aus ihrer Burg herauskamen. Er übernahm höchstselbst einen seiner selbstgebauten Katapulte und begann mit unglaublicher Präzision eine Zinne nach der anderen von den Burgmauern zu schießen. Nach anderthalb Tagen hatte er die Hälfte der Zinnen heruntergeschossen und die Burginsassen waren so verängstigt von dieser Präzision, dass sie sich ergeben und die Burg verlassen wollten. Doch Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus wollte sein Werk vollenden und verriegelte das Burgtor von außen, sodass niemand die Burg verlassen konnte. Nach weiteren anderthalb Tagen waren alle Zinnen heruntergeschossen, die Bewohner Hohenheims durften endlich kapitulieren und die Bewohner des Auenlandes hatten Ruhe. Aufgrund dieser heldenhaften Leistung wurde Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus der Beiname Zinnentreffer verliehen und er bekam einen Platz im Land der Aue, wo er leben und seinen neuen Clan gründen konnte.
Die Nachkommen von Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus Zinnentreffer hatten alle sein Talent für Belagerungswaffen geerbt und obwohl es im friedlichen Land der Aue eigentlich keine Verwendung für riesige Zerstörungswaffen gibt, pflegten die Zinnentreffer diese Tradition und entwickelten in Gedenken an ihren Ahnen immer ausgefeiltere Belagerungswaffen. Gegenüber den Menschen der Auen fühlten sie sich immer verpflichtet und zu Diensten, da diese Phillipus Aurelius Theophrastus Bombastus Zinnentreffer die Möglichkeit gaben eine große Tat zu vollbringen und sie in ihrem Land ungestört leben ließen. Der Hauptsitz der Zinnentreffer liegt in einem großen Wald in einer riesigen Höhle unter einem alten Baum und man munkelt, das Höhlensystem, welches dort beginnt, erstreckt sich inzwischen fast unter dem ganzen Auenland.
Die verschiedenen Stufen im sozialen System der Zinnentreffer seien hier wiedergegeben:

Karl Wurfarm Zinnentreffer:
Karl ist 33 Jahre alt und seit einigen Jahren ein Katapultkobold. Vor längerer Zeit ist seine Mutter in das Reich der Lebenden zurückgekehrt und vor wenigen Wochen ist eine neue Kelda eingetroffen, die sich nun traditionell etwas Zeit lässt, sich für einen Mann zu entscheiden. Karl hat sich der Gesandtschaft der Aue angeschlossen, da seine langjährigen Freunde Corvus, Zarasus, Festus, Finnigan, Mano und Mercutio mitgehen und somit die ganze Sache ein großer Spaß zu werden verspricht. Er hat noch nie zuvor seinen Wald verlassen, außer zum Testen seines Katapultes. Corvus ist Ehrenmitglied des Zinnentreffer-Clans aufgrund seiner großartigen Mitarbeit bei der Entwicklung eines neuen Katapults, der bei dieser Reise getestet werden soll. Sollte dieser Test erfolgreich verlaufen, könnte Karl zum Katapultentwickler aufsteigen. Heimlich hofft Karl natürlich wie jeder Kobold (im richtigen Alter) des Zinnentreffer-Clans, auf dieser Reise eine Heldentat zu vollbringen, welche die neue Kelda so beeindruckt, dass sie ihn vielleicht zum Großen Mann erwählt.